Gut ein Dutzend Freiwillige der Reservistenkameradschaft Karlsruhe kämpften sich am gestrigen Freitag, mit Hippen bewaffnet, durch den östlich von Rüppurr gelegenen Oberwald. Ihr Auftrag: die zum Teil vor über 20 Jahren gesetzten Wuchshüllen entfernen.
Zunächst erklärte Stephanie Bauer vom Forstamt der Stadt Karlsruhe die Lage:
„Die Kunststoffröhren erfüllen mehrere Aufgaben. Einerseits schützen sie die Triebe vor dem Abäsen (Anm. d. Red.: dem Abfressen durch Rehe), andererseits erzeugen sie einen mikroklimatischen Gewächshauseffekt und unterstützen so den jungen Baum beim Wachstum.“
Zehntausende Wuchshüllen wurden um die Jahrtausendwende, nach den Verwüstungen durch Orkan Lothar, eingesetzt, um eine zügige Wiederbegrünung des Forstes zu gewährleisten. Mittlerweile sind die damals gepflanzten Bäume gut geschützt aufgewachsen und ihre Triebe befinden sich außerhalb der Reichweite von Rehen. Mit den sichelförmigen Klingen, den sogenannten Hippen, halfen die Kameraden den Bäumen aus ihrem Kunststoffkorsett. Hierzu mussten sich die geländegängigen Reservisten durchs Dickicht schlagen, doch, dass sie dies nicht zum ersten Mal machten, war unschwer zu erkennen. So bemerkte Förster Bernd Struck, ebenfalls Mitglied des Reservistenverbandes, anerkennend, dass das Werk eines ganzen Tages innerhalb weniger Stunden erledigt werden konnte. Marcel R. Meier, Vorsitzender der RK Karlsruhe und Kreisgruppenvorsitzender, unterstrich, dass man auch in Zukunft jederzeit auf die Kameraden zählen könne, beispielsweise im Frühjahr, wenn die invasive Spätblühende Traubenkirsche wieder austreibt und heimische Arten verdrängt.