Pflegeeinsatz Stolpersteine
Die letzte offizielle Aktivität der RK Karlsruhe in dem auslaufenden Jahr war zugleich auch eine der wichtigsten.
Im Jahr 2021 übernahm die RK Karlsruhe Patenschaften für
sogenannten „Stolpersteine“. Diese kleinen quadratischen Messingtafeln sollen derer Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Sie sind ein seit 1992 bestehendes Projekt des Künstlers Günter Demnig. Diese werden von Hand mittels Schlagbuchstaben beschriftet und an einen Betonwürfel angegossen, um dann vor der letzten frei gewählten Wohnadresse des jeweiligen NS-Opfers, in den Bodenbelag eingelassen zu werden.
Zitat: „Demnigs Intention ist unter anderem, den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben. Das Bücken, um die Texte auf den Stolpersteine zu lesen, soll eine symbolische Verbeugung vor den Opfern sein. Mit der Markierung der „Tatorte von Deportationen“, die häufig mitten in dichtbesiedelten Bereichen liegen, wird gleichzeitig die von einigen Zeitzeugen vorgebrachte Schutzbehauptung, nichts von den Deportationen bemerkt zu haben, in Frage gestellt.“
Im Rahmen einer Verbandsveranstaltung mit Uniformtrageerlaubnis ging dann am 28.12. eine Gruppe von Mitgliedern der RK Karlsruhe los, um die Stolpersteine zu reinigen. Die Stolpersteine  sind je nach Lage und Frequentierung der Verlegeorte in unterschiedlichen Zuständen.
Im Rahmen des Pflegeeinsatzes ging es daher darum, den Zustand zu dokumentieren, diese zu reinigen bzw. ggf. die Einfassung instand setzen.
Natürlich wurden nicht nur die Stolpersteine für die eine Patenschaft besteht gepflegt. Auch etliche umliegende Tafeln wurden hier mit einbezogen.
Für viele der Kameraden war sicherlich der Moment, sich beim Reinigen der Stolpersteine mit den Inschriften auseinanderzusetzen, ein kleiner Schlüsselmoment. Zeigt es doch wie wichtig es ist und bleibt (sich) zu erinnern, bzw. die Erinnerung aufrecht zu erhalten.
Interessant zu beobachten waren die Reaktionen der Passanten. Sicherlich wären die allermeisten an den kleinen Tafeln wieder vorbeigelaufen, wären da nicht Uniformierte am Boden gekniet und hätten diese poliert. Die Aufmerksamkeit war dementsprechend hoch, die aufgeschnappten Gesprächsfetzen interessant und aufschlussreich.
Für uns als RK Karlsruhe ein Ansporn weiterzumachen, dieses Projekt zu intensivieren.
Daher werden wir auch daran arbeiten die öffentlichen Verzeichnisse, Karten der Verlegeorte zu aktualisieren, denn hier fehlen sehr viele der Steine und Angaben sind unvollständig.
Vielen Dank an alle Kameraden (es waren wieder einmal nur Männer) die hier unterstützt haben!

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