„Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegenâ. Viele mögen dieses Zitat des chin. Generals Sunzi kennen. Sein Werk âDie Kunst des Kriegesâ gilt als das erste Buch ĂŒber Strategie bzw, Taktik und stammt aus dem 5.-6. Jhd. v. Chr.
Seminar der Landesgruppe
Viele seiner Thesen finden heute immer noch Anwendungen im MilitĂ€r oder auch unter Managern. Mit seinen Axiomen liefert er zudem einen Zugang zu der Taktikausbildung. So lernten auch die knapp 20 Teilnehmer des Aufbauseminars Taktik der Landesgruppe Baden-WĂŒrttemberg, warum FlexibilitĂ€t und der Einsatz aller verfĂŒgbaren Mittel eine Notwendigkeit darstellen, um die Ziele, sprich den Auftrag zu erfĂŒllen.
Schneller Einstieg
So nahmen auch 7 Mitglieder der RK Karlsruhe den Weg nach Hammelburg auf sich, um sich an der Infanterieschule taktisch weiterzubilden. Nach der BegrĂŒĂung durch den Leitenden der Veranstaltung Oberleutnant d. R. Marcel Meier und einer kurzen Vorstellungsrunde, wurden die Reservisten durch den Ausbilder und Taktiklehrer Oberstleutnant a.D. Greim unmittelbar mit der Lage konfrontiert und tauchten in das Geschehen ein. Im Rahmen einer offensiven Operation zum Schutz der vermuteten gegnerischen Angriffsziele, schlĂŒpften sie in die Rollen des Kommandeurs und der Kompaniechefs eines Panzerbataillons.ZunĂ€chst galt es in Gruppenarbeit den Befehl zur Operation zu analysieren und die Ergebnisse in die Lagekarte zu ĂŒbertragen. KrĂ€fte, Grenzen, Tiefe und Tempo, Dauer, Reserven sind nur einige Stichwörter, die hierbei zu beachten waren.
Umsetzung im GelÀnde
Diese Erkenntnisse galt es dann am Folgetag in Form einer klassischen GelĂ€ndebesprechung, vor Ort zu ĂŒberprĂŒfen. Ein unabdingbares Mittel, welches leider zu oft vernachlĂ€ssigt wird. Denn bisher gibt es keine Technik, die den Blick mit den eigenen Augen in das GelĂ€nde ersetzt. Oft ist die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung (digitaler)Karten und der RealitĂ€t immens. Welchen Charakter hat das GelĂ€nde? Welchen Schutz oder Sicht bietet es mir oder dem Gegner? Wo sind Hindernisse? Wie nutze ich das GelĂ€nde optimal, um meinen Auftrag durchfĂŒhren zu können?
Taktische GrundsÀtze
Spannend gestaltete sich dadurch auch die Beurteilung manches GelĂ€ndepunktes, der die Reservisten vor unerwartete Probleme stellte. Diese wurden aber in Gruppenarbeit und unter Anleitung von dem erfahrenen Taktikausbilder gelöst. Diesem war es wichtig zu vermitteln, stets die eigenen FĂ€higkeiten zu kennen und welche reelle UnterstĂŒtzung durch andere Truppengattungen zu erwarten ist. Dabei dĂŒrfen die taktischen GrundsĂ€tze nie aus den Augen gelassen werden, die in den Lagen Anwendung finden. Ein ganz besonderes Anliegen war es OTL a.D. Greim, den Teilnehmern auch klar zu machen, wie ĂŒberlegen die Auftragstaktik gegenĂŒber der Befehlstaktik ist und welche Freiheiten sie dem FĂŒhrer vor Ort lĂ€sst, um lagegerecht flexibel zu reagieren.
Entschluss und Abschluss
Nach einem Kameradschaftsabend am Samstag, mit einem zĂŒnftigem Grillen, wurde noch die Erkenntnisse und das Erlernte des Tages diskutiert, bevor es am letzten Ausbildungstag nochmals zum letzten GelĂ€ndepunkt in der frĂ€nkischen Saale ging. Hier gab es noch eine letzte Herausforderung, welche durch die drei Gruppen auch mit drei unterschiedlichen Herangehensweisen gelöst wurde, strikt nach Lagefeststellung, Beurteilung, Entschlussfassung und DurchfĂŒhrung.
UnterstĂŒtzung
âDas Ausbildungsziel ist erreicht!â konnte der Leitende danach verkĂŒnden und den Teilnehmern die Weiterbildungsbescheinigung aushĂ€ndigen, bevor es fĂŒr alle auf den Heimweg ging. Ein besonderer Dank gilt neben OTL a.D. Greim, der wieder auf eine tolle kameradschaftliche Art und Weise sein Wissen weitergab, auch dem LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer L d.R. Burkhardt und Organisationsleiter HF d.R. Sohns, welche die Veranstaltung exzellent vorbereitet haben.
Wir freuen uns schon auf die Folgeausbildungen in 2025.